Die sogenannte Generation Z, also die etwa 15- bis 30-Jährigen, leidet der Studie zufolge zum Start ins Berufsleben häufig unter depressiven Symptomen.
Mehr als 25 Prozent der befragten Beschäftigten gab an, in den Wochen vor der Befragung eine depressive Symptomatik zu haben. Bei den 18- bis 24-Jährigen waren es sogar 37 Prozent. Das seien besorgniserregende Zahlen, sagen Experten. Studien-Mitherausgeber Volker Nürnberg meint: “Burn-out ist so ein bisschen die neue Pandemie bei den Jüngeren.”
Bei vielen seien die Probleme hartnäckig. Dann sei oft nicht nur der Akku leer, sondern quasi das Ladekabel defekt.
Woran liegt’s ?
Ich glaube es ist weniger das wie viel arbeiten, als das wofür arbeiten. Viele junge Menschen nehmen bewusst oder unbewusst die Probleme in der Welt wahr und dass die Politik absolut keine Umstände macht ihnen zu begegnen. Man hat das Gefühl ausgebeutet zu werden, selbst in “guten” Berufen. Bei niedriger sozialer Ungleichheit kann der Wohlstand anderer vielleicht als Motivation dienen, aber in unserer jetzigen Situation macht es nur wütend und müde, und das wird in absehbarer Zeit nicht besser werden. Dazu kommt der Klimawandel und sich anbahnende Wirtschaftskollaps, der der jüngeren Generation in den nächsten Jahrzehnten das Leben noch mehr kaputt machen wird. Die Spaltung in der Gesellschaft und der generelle feindselige Umgangston, auch oft am Arbeitsplatz macht das ganze dann nochmal anstrengender als es ohnehin schon ist. Diese Generation sucht auch weniger direkten sozialen Kontakt, aber Berufe fordern jetzt immer mehr Soft-skills, Meetings, Teambuilding, Dienstreisen, Kundenkontakt usw. in Berufen und Positionen die das früher gar nicht hatten.
Das ist/war es jedenfalls bei mir selbst, auch wenn ich nicht zu der beschriebenen Altersspanne sondern zu den älteren Millennials gehöre. Es hat bei mir lange gedauert bis ich einen Umgang für mich damit gefunden habe, der es mir erlaubt Tag für Tag das Beste daraus zu machen und mir meine Energie so einzuteilen, dass ich langfristig zurecht komme.
PS: Und ja, die Tendenz der jungen Generation zum Doom-scrolling auf Social-Media trägt dazu bei all das zu verdichten und zu verstärken.
Viele Sachen die du aufschreibst, würde ich in die Kategorie „Clash Freies Leben vs. fremdbestimmtes Leben“ einordnen, welches jedem Berufsanfänger jeder Generation widerfährt. Bin Gen X und bei mir war es wie bei dir.
Ich denke es sind drei Faktoren, die es zu früheren Generationen unterscheidet:
Daneben kommuniziert man auch viel mehr über Politik, Umwelt, Reichtum durch Internet und Soziale Medien.
Alles ist noch ein wenig extremer geworden als vorher. Politische Unsicherheiten, Umweltprobleme, Wirtschaftswandel, Bildschirmgeglotze. Das ständige, süchtige Bildschirmgeglotze saugt einfach viel Gehirnenergie ab, da ist man dann schnell überfordert mit anderem.
Coronagefängnis - gut zwei Jahre durften die Kinder nichts machen, wurden weggesperrt und als Krankheitsherde gesehen. Und später dann mit den Folgeproblemen größtenteils ignoriert.
Unter anderem vielleicht die reduzierten sozialen Kontakte in Corona. Die jetzt 18 bis 24 jährigen waren zu Beginn 13 bis 19, meiner unfundierten Sicht nach bilden sich da viele Kontakte und soziale Kompetenzen. Ohne das ist die Einsamkeit tendenziell höher.
Ganz klar zuviel TikTok und Instagram. /s
Dass die sozialen Netzwerke “addictive by Design” sind, ist ja sehr wohl ein Problem. Ob es DAS Problem ist, weiß ich nicht. Vielleicht ist es ein Aspekt eines Problems, das irgendein Philosoph mal “Entfremdung” genannt hat…
Interessant hierzu:
https://discuss.tchncs.de/post/46609668
https://taz.de/Psychische-Gesundheit/!6113192/