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Cake day: December 16th, 2024

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  • Ja, das Ganze ist natürlich sehr komplex. Ich glaube auch, dass ein Post-Scarcity-Space-Communism à la Star Trek nicht die einfache non plus ultra Lösung wäre. Dazu sind wir Menschen und unsere Sozialen Gefüge viel zu kompliziert. Zumal der Weg dahin mit etlichen Stolperfallen gefüllt ist. Nicht umsonst sind sämtliche Beispiele für Kommunismus aus der Vergangenheit in gräßliche Diktaturen abgerutscht.

    Aber ich bin überzeugt davon, dass der derzeitige kapitalistische Kurs nicht mehr zu einer Verbesserung der allgemeinen Gesellschaft beiträgt und dass wir es vielleicht mal anders versuchen sollten.

    Ich glaube Unternehmen in Mitarbeiterhand sind im Schnitt wesentlich gesünder für alle Beteiligten, insbesondere der Gesellschaft außenrum.

    Im wirtschaftlichen Konkurrenzkampf mit “klassischen” Unternehmen verlieren sie natürlich in unserem derzeitigen System. Sie sind ja gerade auf maximale Fähigkeit im Wirtschaftskampf getrimmt, sind dadurch aber halt auch toxisch gegenüber allem anderen, insb. auch einfach der Menschlichkeit. Keiner darf Fehler machen, keiner darf mal nicht maximal leistungsfähig sein, das Wohlergehen seiner Angestellten und seiner Kunden ist einem nur soweit wichtig, insofern es Auswirkungen auf den Gewinn hat, etc. Da fehlt mir im einfach irgendwann immer die Empathie und Solidarität.

    Demokratie hat gezeigt, wie gut es der Allgemeinheit tut, wenn Macht sich einzig und allein aus einem Mandat der Masse herleitet. Es wird Zeit, dass wir das Selbe auch beim Kapital und bei Unternehmensführung durchsetzen.

    (Das is jez bissl in allgemeine Kapitalismuskritik abgerutscht, aber ich war grad so schön im Redefluss :P)


  • Das persönliche Risiko, das ein Unternehmensgründer trägt, sollte niemand verleugen. Dämlich ist nur, dass wir das absichern, indem wir den wenigen Erfolgreichen Millionengewinne versprechen. Meiner Meinung nach wesentlich sinnvoller wäre es, unsere sozialen Sicherungssysteme zu stärken. Zum Beispiel unbürokratisches Arbeitslosengeld oder am Besten bedingungsloses Grundeinkommen. Das löst ganz nebenbei noch andere Probleme und würde es jedem erlauben, mal das Risiko einer Unternehmensgründung einzugehen. Vor allem wenn man das mit staatlichen Förderungen, etc. pp. kombiniert. Sowas wird halt leider von den Reichen und Mächtigen dieses Landes gern als Schmarotzertum verkauft, also bleibts wohl ne Hoffnung …

    Zusätzlich ist unsere Wirtschaft auch einfach sehr toxisch gegenüber kleinen Unternehmen geworden, weil große Teile unserer Wirtschaft von riesigen Konglomeraten dominiert werden, die sich vollkommen undemokratisch einen Haufen Macht angehäuft haben. Dem müsste man auch mal mit dem Anti-Monopol-Hammer und Zwangsenteignungen beikommen, aber da wird man politisch direkt gekreuzigt, wenn man das auch nur anspricht.

    Abgesehen davon ist es trotzdem vollkommen absurd, dass am Ende der Unternehmensgründer den ganzen Reibach einsacken darf. Bei 150 MA hat der nämlich selbst bei einer 120h-Woche einen Bruchteil der gesamten Unternehmensleistung selbst erarbeitet, aber in unserer derzeitigen Wirtschaftsform “gehört” das Unternehmen ihm und er kann damit tun und lassen was er möchte (inkl. alle Gewinne einstecken), einzig und allein, weil er der Erste da war. Vollkommen absurd, wenn du mich frägst. Zahl dir n Geschäftsführergehalt und gut is; salopp gesagt.






  • Worum sich hier die meisten Kommentare drehen war so vorhersehbar.

    Atheismus und Agnostizismus sind (zumindest im gemeinen Volksmund) nicht wohldefiniert:

    Theisten glauben an Gott, das ist klar, aber Atheisten glauben nicht an Gott oder sogar dass es keinen Gott gibt? Und Agnostiker schließen beides nicht aus, sind also die langweiligen, die keine Stellung beziehen wollen?!

    Ich glaube das rührt von einigen popkulturellen Darstellungen, wo Atheisten und Agnostiker gerne mal so dargestellt werden. Meist um sich über sie lustig zu machen.

    Deswegen hier Definitionen, die ich wesentlich nützlicher (und zu den griechischen Ursprüngen der Begriffe passender) finde:

    • Theismus: Ich glaube daran, dass es einen Gott (oder mehrere) gibt.
    • Atheismus: Ich glaube nicht.
    • Antitheismus: Ich glaube daran, dass es keinen Gott gibt.

    Bei Atheisten kommt dann meist eine Betrachtungsweise nach der wissenschaftlichen Methode, Occams Rassierklinge, der Teekessel, etc. pp. hinzu:
    Die Nichtexistenz einer göttlichen Kraft ist nach unserem aktuellen naturwissenschaftlichen Kenntnisstand die rationale Annahme.
    Wer daraus folgert, dass es zu 100% keinen Gott gab, gibt und geben wird, der hat Wissenschaftlichkeit nicht verstanden (Hust Manch ein Antitheist hust).

    Agnostizismus hat grundsätzlich erst mal nichts Spezifisches mit Religion zu tun. Am nützlichsten finde ich da die Definition, wie sie Informatiker ähnlich auch oft in völlig anderem Kontext verwenden:

    Ich lasse mich von meinem (Nicht-)Glauben nicht (großartig) in meinem Leben beeinflussen.

    Danach wären die meisten selbsterklärten Theisten agnostisch; wer geht denn schon noch regelmäßig zur Beichte oder hat wirklich Angst davor, im Fegefeuer zu landen?

    Von dem Ganzen mal abgesehen, sieht man in dieser Kommentarsektion wieder eindrucksvoll demonstriert: Schubladendenken.
    Wenn ihr ernsthaft an jemandes Meinung interessiert seid, bittet sie darum sie euch zu erklären. Die gängigen “Schubladen” sind viel zu ungenau definiert und die meisten Menschen passen eh nicht immer in eine Einzelne hinein.
    Das trifft auf Religion zu, auf Politik, Musikgeschmack, Lieblingsfarbe, aber z.B. auch auf sexuelle Orientierung.

    Guten Tag. (Oder Behüte euch Gott (; )





  • ein_zehntel_ruhm@feddit.orgtoich_iel@feddit.orgich_iel
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    10 months ago

    Ist es so schwer zu verstehen, dass manchen (ich würde sogar wetten den meisten) Menschen das eigene Wohlergehen und der eigene Wohlstand wichtiger ist als das Anderer? Natürlich ist nicht jeder ein psyochopatischer Egoist; viel mehr ist die “Wichtigkeit” proportional zur emotionalen, kulturellen, sozialen und auch physikalischen Nähe zu jenen Anderen.

    Dann ergibt es auch Sinn, warum Leute die naive und potentiell selbstzerstörerische Außen- und Sicherheitspolitik der Linken kritischer sehen als den Fakt, dass die Grünen (salop gesagt) bloß irgendwo im Nahen Osten einen Genozid unterstützen. Meiner Meinung nach sind Vielen europäische Leben tatsächlich wichtiger als Kinder in Gaza; so hart es auch klingt.

    Mal ganz davon abgesehen kann das auch strategische Gründe haben: Wenn wir unsere eigene Wehrfähigkeit untergraben, können wir bald niemandem mehr helfen. Klar ist fragwürdig, inwiefern uns da Waffen in Israel helfen, aber Israel ist nunmal faktisch unser einziger Verbündeter da unten, das kann durchaus etwas wert sein.

    Und bitte, versteh mich nicht falsch: Ich befürworte den Genozid Israels an den Palästinensern nicht, aber (geo-)politische Fragen sind wesentlich komplexer als “Europäische Leben vs. Kinder in Gaza”. Ob sich besagte Linke/Grünenwähler genauso viel Gedanken über das Thema wie ich hier machen, sei mal dahingestellt …